Der Verkehrssektor – Fliegen, Autofahren, Gütertransport – spielt eine zentrale Rolle bei den CO2-Emissionen und bietet relevante Hebelpunkte für strukturelle wie individuelle Veränderungen. Global wie auch in Deutschland verursacht der Verkehrssektor jeweils rund ein Fünftel der CO2-Emissionen und trägt somit maßgeblich zur Erderhitzung bei. In Deutschland ist der überwiegende Anteil dieser Treibhausgasemissionen auf Autos mit Verbrennungsmotoren zurückzuführen.
Doch aus Umwelt- und Klimagerechtigkeitsperspektive gilt es, neben den direkten CO2-Emissionen von Pkws noch viele weitere Faktoren zu berücksichtigen. Dazu zählen unter anderem der hohe Flächenverbrauch sowie die Feinstaub- und Lärmbelastung im Verkehrssektor. Vor allem aber basiert die
gegenwärtige Automobilität nicht nur auf der Verbrennung von Erdöl, sondern auch auf dem Abbau und der Weiterverarbeitung zahlreicher Rohstoffe. Die mit der Elektromobilität massiv steigende Nachfrage nach Metallen wie Lithium, Kobalt, Graphit und Nickel hat die menschenrechtlichen, sozialen und ökologischen Probleme beim Abbau dieser Rohstoffe in den Fokus gerückt. In Argentinien, Bolivien und Chile, der Demokratischen Republik Kongo und Sambia, China und Russland, Indonesien und den Philippinen geht die Rohstoffextraktion mit zahlreichen Konflikten einher – Lebensgrundlagen werden für Profite zerstört, die andernorts angehäuft werden.
Nach wie vor bleiben in der verkehrspolitischen Debatte vor allem die sozialen, ökologischen und menschenrechtlichen Kosten des Rohstoffabbaus für die Automobilität außen vor. Mit dieser Studie soll ein Beitrag dazu geleistet werden, jene ausgelagerten und unsichtbar gemachten Kosten aufzuzeigen.