In einem gemeinsamen Appell an die demokratischen Parteien fordern die Jugendorganisationen von Sozialverbänden, kirchlichen Einrichtungen, Umweltorganisationen und Gewerkschaften Maßnahmen für eine klimaneutrale und gerechte Zukunft. Sie eint die Sorge, dass die Interessen junger Menschen im Wahlkampf weitgehend unbeachtet bleiben. Statt einer konstruktiven Diskussion über so dringend benötigte Lösungen im Kampf gegen die Klimakrise und für soziale Gerechtigkeit dominieren Hetze und Polarisierung.
Die über 25 Jugendorganisationen fordern eine generationengerechte Klimasozialpolitik durch eine Reform der Schuldenbremse, die Förderung nachhaltiger Mobilität für alle sowie ein starkes Klimaschutzprogramm.
„Die Sparpolitik der vergangenen Jahrzehnte ist alles andere als generationengerecht. Investitionen, die wir jetzt nicht tätigen, werden uns deutlich teurer zu stehen kommen. Mit einer Reform der Schuldenbremse und einer gerechteren Besteuerung der extrem Reichen ist die so dringend benötigte Investitionsoffensive möglich“, so Lukas Küfner, Bundesjugendleiter der Jugendorganisation der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG Jugend).
Das Bundesverfassungsgericht hat 2021 beschlossen, dass die rechtzeitige Einhaltung der Klimaziele eine verfassungsrechtliche Pflicht ist. Die derzeitigen rückwärtsgewandten Diskussionen um Klimaschutz gefährden nicht nur die Lebensgrundlagen künftiger Generationen, sondern untergraben auch das Vertrauen in die Demokratie.
Carla Kienel von der NAJU (Naturschutzjugend im NABU) ergänzt: „Wir fordern eine zukunftsgerichtete Verkehrspolitik, die auf den Ausbau nachhaltiger Mobilität statt auf klimaschädliche Rückschritte setzt. Investitionen in die Bahn, ein starker öffentlicher Nah- und Fernverkehr sowie Ticketmodelle wie ein deutschlandweites Jugend- und Sozialticket sind entscheidend für eine gerechte und klimafreundliche Mobilitätswende.“
„Die Zeit des Zögerns ist vorbei – ein starkes Klimaschutzprogramm muss jetzt oberste Priorität haben. Der schnelle Ausstieg aus fossilen Energien ist unerlässlich, um eine generationengerechte Zukunft zu sichern. Besonders in den Sektoren Verkehr und Gebäude sind tiefgreifende strukturelle Veränderungen überfällig“, so Gregor Podschun, Bundesvorsitzender des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). „Klimaschutz darf aber keine Frage des Geldbeutels sein. Ein sozial gerechter Wandel braucht endlich das längst überfällige Klimageld.“
Als Jugendorganisationen vertreten sie die Anliegen der künftigen Generationen und müssen noch am längsten mit den Auswirkungen der politischen Entscheidungen der kommenden Legislaturperiode leben. Dabei sind Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit keine Randthemen, sondern entscheidend für die Lebensgrundlagen und Zukunftschancen junger Menschen.
Den vollständigen Appell mit Übersicht der zeichnenden Organisationen finden Sie hier.