Der Klimawandel schreitet immer schneller voran, die Versorgung mit wichtigen Rohstoffen wird schwieriger. Abhilfe schaffen könnte eine deutliche Reduzierung des Energie- und Rohstoffverbrauchs. Doch wie könnte sie gelingen? Technische Lösungen wie das Umsteigen von fossilen auf erneuerbare Energien und die Steigerung der Effizienz spielen eine große Rolle. Doch sie reichen nicht aus, sagt der Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung. In einem aktuellen Diskussionspapier wirbt er für einen ergänzenden Weg: Suffizienz, also eine „Strategie des Genug“. Nicht nur die Technik müsse sparsamer werden, sondern auch das Verhalten. Der maßvolle Umgang mit Rohstoffen und Energie entlaste aber nicht nur das Klima und die Ökosysteme, sondern diene auch der sozialen Gerechtigkeit und einem menschenwürdigen Leben für alle. Deshalb müsse nicht nur Effizienz, sondern auch Suffizienz politisch gefördert werden.
Professor Wolfgang Lucht, Erdsystemforscher am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, ist Mitglied des Sachverständigenrates für Umweltfragen. Der international renommierte Experte hat bei der Veranstaltung in Magdeburg die Thesen des Rates vorgestellt. Welche Rolle Suffizienz in der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Sachsen-Anhalt spielt oder spielen könnte, beschrieb anschließend Uwe Zischkale, Abteilungsleiter im Umweltministerium des Landes. Astrid Hake, Koordinatorin des Ökumenischen Netzwerks Klimagerechtigkeit, brachte einige Beispiele ein, wie Suffizienz in Kirche und Gesellschaft eingebracht werden kann.
Die Veranstaltung fand statt im Rahmen des Ökumene-Tages „Hoffnung für die Erde leben“ in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Sachsen-Anhalt, des Bistums Magdeburg, der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und der Evangelischen Landeskirche Anhalts.