Ein breites Bündnis von mehr als 90 kirchlichen Institutionen hat am 26. Oktober 2022 die Petition „Klimazusagen einhalten: für einen gerechten Umgang mit der weltweiten Klimakrise“ an die Staatssekretärin im Auswärtigen Amt, Jennifer Morgan, und an die Unterabteilungsleiterin Klima im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Dr. Heike Henn, in Berlin überreicht. Das Bündnis fordert die Bundesregierung auf, die Präsidentschaft der G7-Staaten zu nutzen und sich bei der Weltklimakonferenz (COP27) für eine Erhöhung der Klimafinanzierung und für einen angemessenen Umgang mit klimabedingten Verlusten und Schäden einzusetzen.
Die in 10 Tagen beginnende UN-Klimakonferenz unter ägyptischer Präsidentschaft findet in einer angespannten geopolitischen Lage statt. Die Folgen der Klimakrise machen auch in dieser Situation nicht Halt und verlangen nach entschiedenen Antworten.
Daniela Ordowski, Bundesvorsitzende der Katholischen Landjugendbewegung, appelliert an die deutsche Delegation zur Weltklimakonferenz, dass Deutschland angesichts seiner Wirtschaftskraft und Mitverantwortung einen fairen Beitrag zur Klimafinanzierung leisten muss: „Die Industrieländer haben bis 2025 jährlich 100 Mrd. USD an Klimafinanzierung zugesagt, aber kommen ihren Versprechen nicht nach. Auch Deutschlands Beitrag liegt unter den angekündigten 6 Mrd. Euro. Perspektivisch müssen die Mittel für Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel deutlich angehoben werden.“
Die wirtschaftlichen Schäden durch die Klimakrise werden laut wissenschaftlichen Schätzungen spätestens ab 2030 auf 290 bis 580 Milliarden US-Dollar pro Jahr geschätzt – und das allein in Ländern des Globalen Südens. „Es ist höchste Zeit, dass zusätzliche Mittel für klimabedingte Schäden und Verluste aufgebracht werden, um die von der Klimakrise am meisten betroffenen Länder bei der Bewältigung der Schäden zu unterstützen.“, fordert Dr. Klaus Seitz, Abteilungsleiter bei Brot für die Welt, von Jennifer Morgan, die die Verhandlungen zum Umgang mit klimawandelbedingten Schäden und Verlusten gemeinsam mit ihrer chilenischen Amtskollegin, Maisa Rojas, auf der Weltklimakonferenz moderieren wird. Sie wolle gut zuhören, was die vulnerablen und ärmsten Länder brauchen, entgegnete die Staatsekretärin.
Jennifer Morgan und Dr. Heike Henn schätzen das Engagement der kirchlichen Akteure für Klimagerechtigkeit und heben hervor, dass die Kirchen sich auch international stärker einmischen sollten.