Vom 31. Oktober bis 12. November 2021 tagt nach zweijähriger Pause die 26. Klimakonferenz der Vereinten Nationen unter britischer Präsidentschaft in Kooperation mit Italien. Hochrangige Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft und der Zivilgesellschaft treffen sich im schottischen Glasgow, wenngleich pandemiebedingt nicht alle Vertreter*innen teilnehmen werden können. Die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) wird als offizielle Beobachter*innenorganisation an der Konferenz teilnehmen und durch elf junge Menschen vertreten, die die Verhandlungen kritisch begleiten.
„Die weltweiten Klimaentwicklungen, nicht zuletzt durch die zahlreichen Extremwetterereignisse dieses Jahr im Globalen Süden wie Norden, müssen eine letzte Warnung sein, jetzt endlich entschlossen für das Klima einzutreten“, unterstreicht Bundesvorsitzende Daniela Ordowski. „Auch der IPCC-Bericht aus diesem August unterstreicht, wie schnell die Klimakrise voranschreitet und erfordert dringendes Handeln“, so Ordowski weiter. „Das Motto die Weltgemeinschaft im Kampf gegen die Klimakrise zu vereinen, muss erreicht werden. Denn Glasgow klappt nur gemeinsam.“
KLJB tritt für Generationengerechtigkeit ein
„Insbesondere auch für die junge Generation ist die Klimakrise eine Gefährdung ihrer Freiheiten, wie es das Bundesverfassungsgericht bestätigte. Klimaschutz bedeutet so auch immer einen Beitrag zur Generationengerechtigkeit“, betont Ordowski. „Umso wichtiger ist es für uns, erneut junge Menschen auf den Verhandlungen präsent zu machen und aktiv einzubinden.“ Die elfköpfige KLJB-Delegation wird auf der Konferenz die zahlreichen Möglichkeiten der Vernetzung und des Austausches nutzen und die Stimme der KLJB einbringen. Für die KLJB in Glasgow mit dabei sind Anna Strasser (KLJB München und Freising), Kilian Gumpp (KLJB Augsburg), Fabian Stingl (KLJB Fulda), Manuel Rettner und Rebekka Hettrich (beide KLJB Würzburg), Josef Hartl (KLJB Passau), Damian Thüne (KLJB Berlin) und Sophie Utner (KLJB Mainz) sowie Malte Pahlke, Julia Wäger und Daniela Ordowski von der KLJB-Bundesstelle.
Klimagerechtigkeit muss an erster Stelle stehen
Auch auf dieser COP ist die Agenda der zu verhandelnden Themen lang. Im Zentrum stehen die Aufstockung der Klimafinanzierung, die Anpassung der nationalen Klimaziele sowie einheitliche Zeiträume, in denen diese überprüft werden. Zudem werden Artikel 6 des Pariser Klimaabkommens sowie Anpassungsmaßnahmen verhandelt. „Das wichtige Thema Schäden und Verluste droht aber auch bei dieser COP wiederum zu kurz zu kommen. Aus einer Haltung der Solidarität und Gerechtigkeit gegenüber denjenigen, die jetzt bereits am stärksten unten den Folgen der Klimakrise leiden, müssen hier deutlich mehr zusätzliche Mittel bereitgestellt werden“, unterstreicht die Bundesvorsitzende. Die KLJB hatte sich zu diesem Thema einem Aufruf des Verbundes der Jugendorganisationen YOUNGO auf der COP angeschlossen und ein deutlich entschlosseneres Handeln eingefordert.
Forderung einer inklusiven und partizipativen Konferenz
Doppelt getroffen sind unter dem Aspekt der Teilhabe diesmal insbesondere viele kleine Inselstaaten, die aufgrund der Corona-Pandemie nicht an der Konferenz teilnehmen können. „Trotz großer Bemühungen der britischen Präsidentschaft, muss immer wieder kritisch beleuchtet werden, dass bei dieser COP nicht alle mit am Tisch sitzen“, betont Ordowski. Neben physischen Teilnahmebenachteiligungen besteht aber auch ein Ruf nach einer inklusiveren COP, die Indigene, Frauen, LGBTQI und junge Menschen klar einbezieht und ihnen Raum gibt. „Auch dafür sind wir als KLJB auf dieser COP vor Ort. Wir geben jungen Menschen eine Stimme und werden möglichst laut die Verhandlungen begleiten“, schließt Ordowski.
Vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten auf der Klimakonferenz
Die KLJB-Delegation hat im Laufe der nächsten zwei Wochen die Chance, an einer Vielzahl von Veranstaltungen teilzunehmen. Fabian Stingl wird bereits vor dem Start der offiziellen Verhandlungen für die KLJB an der 16. Conference of the Youth (COY) teilnehmen. Am 06. November findet der große zentrale Klimastreik statt. Die Demonstration bildet den Auftakt eines alternativen Gipfels der Zivilgesellschaft (People’s Summit for Climate Justice), der von der COP 26 Coalition, einem breiten Bündnis, ausgerichtet wird und parallel zu den offiziellen Verhandlungen in Glasgow stattfindet. Auch mit religiösen Vertreter*innen wird die KLJB den Kontakt während der Konferenz suchen.