- Land: Bolivien
- Ziel: Anpassung der Landwirtschaft
- Projektart: Projekt der Klimaanpassung
Ausgangssituation
In den letzten 30 Jahren ist die Hälfte der Gletschermasse in Bolivien verschwunden und es besteht Gefahr, dass die bolivianischen Gletscher ganz verschwinden werden. Das hat schwerwiegende Folgen für die Wasserversorgung der Bevölkerung, die zum großen Teil vom Gletscherwasser abhängt. In den abgelegenen Hochtälern der Anden sind die Menschen auf das Wasser der Gletscher angewiesen. Ohne dieses Wasser gibt es keine Ernte und damit keine Lebensgrundlage für die Bevölkerung. Im andinen Hochland treten häufiger und längere Dürren ein. Durch mangelnden Regen verändern sich die sensiblen Ökosysteme. Zu den Dürren kommen wiederholte Kälteeinbrüche, Hagelstürze, Stürme u.a. Extremwetterereignisse hinzu. Besonders betroffen davon sind die kleinbäuerlichen und indigenen Gemeinschaften: Wenn der Regen nicht in der über Generationen vertrauten Zeit kommt, verlieren sie ihre Ernten und ihr Vieh.
Klimaanpassung
In den Anden Boloviens bieten Partnerorganisationen von MISEREOR, wie die "Fundación Eclesial Agroecologiá y Fe" ein Projekt für nachhaltige und ökologische Landwirtschaft an. Die Kleinbauern lernen in den Workshops, wie sie ihre Landwirtschaft an die schwierigen Bedingungen im Hochland anpassen können, um wieder furchtbaren Boden zu erhalten und ertragreich anzubauen. So bauen sie eigenes Saatgut und natürlichen Dünger an und fangen den Regen in Auffangbecken und Kanälen auf, um auch in der Trockenzeit genügend Wasser zur Bewässerung ihrer Felder zu haben. Gewächshäuser dienen als Anbaufläche für Gemüse, Silos als Speicher für die Ernte und das Tierfutter. Um den Boden vor Erosion und Austrocknung zu schützen, werden im Rahmen des Projekts Sträucher und kleine Bäume rund um die Felder gepflanzt, die die Erde festhalten und das Wasser so im Boden behalten. Jetzt können die Bauern auch in 4.000 Metern Höhe Gemüse, Kartoffeln und Getreide anbauen und das ganze Jahr von ihrer Ernte leben. Den Überschuss verkaufen die Bauern auf dem Markt und generieren so ein Nebeneinkommen. Die Menschen können dank des Projekts im Hochland gut leben und werden dazu ermuntert, sich auch politisch für ihre Interessen einzusetzen.
Weitere Informationen erhalten Sie bei Misereor.