Prominente Kirchen-, Ordens- und Verbändevertreter fordern die Politik zu mehr Anstrengungen für den Klimaschutz auf. Zugleich betonen die Unterzeichner des Appells "Wir sind bereit", sie seien selbst bereit zu mehr Engagement gegen den Klimawandel. Sie beklagen aber auch "zu viele Unklarheiten und bürokratische Hemmnisse".
Appell an die Politik
Der Appell richtet sich an die Bundes- und die Landesregierungen. Zu den Erstunterzeichnern gehören etwa der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki sowie der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke und Umweltbischof Rolf Lohmann.
Außerdem unterzeichnet haben bisher zahlreiche führende Vertreter der Caritas, die Umweltbeauftragten der Bistümer, mehrere Ordensobere, Adveniat-Chef Martin Maier, die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, und der Bundesvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Gregor Podschun.
Gesetzesinitiativen gefordert
Wörtlich heißt es in dem Appell unter anderem: "Eine Politik, die unvermindert handelt, als ob die Klimakatastrophe nicht längst begonnen hätte und nicht schon jetzt jährlich Tausende an Toten durch Hitze, Dürren oder Überschwemmungen sowie volkswirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe erzeugt, suggeriert der Bevölkerung, die Lage sei keinesfalls so ernst, wie die Wissenschaft anmahnt". Sie schmälere die vorhandene Veränderungsbereitschaft, verhindere Planungssicherheit und fördere Populismus, Angst, Hass und Aggression.
Konkret fordern die Unterzeichner, die Wärmewende verbindlich zu unterstützen. Die entsprechenden Gesetzesinitiativen sollten "unverzüglich" umgesetzt werden. Auch Mobilitäts- Agrar- und Ernährungswende müssten beschleunigt und intensiviert werden. So sollten Subventionen in den Schienen-, Fuß- und Radverkehr gelenkt werden, statt weiter Autos und Straßen zu fördern.
Transformation angehen
Im Appell heißt es weiter, man sei bereit, die Wende zur Klimaneutralität zu vollziehen und zum schnellstmöglichen Zeitpunkt frei von fossilen Energieträgern zu werden. Um das zu erreichen, brauche es aber die entsprechenden finanzielle und rechtliche Rahmenbedingungen.
Auch die Länder des Globalen Südens erinnerten die reicheren Industrienationen an ihre Verantwortung. "Wir haben die Technik, die Ideen und das Geld. Was Deutschland macht, wird auch die EU prägen, und wenn der weltgrößte Binnenmarkt die Transformation angeht, werden andere folgen", heißt es weiter.