- Land: Peru
- Ziel: Schutz des Regenwaldes und Erhalt der Lebensgrundlagen
- Projektart: Projekt des Klimaschutzes
Ausgangssituation
In den östlichen Vorgebirgen der Anden liegt das private Waldschutzgebiet "Mein Regenwald". Wie viele Regenwälder sind in diesem Gebiet unzählige verschiedene Ökosysteme und Waldtypen zu finden, die zahlreichen Tier- und Pflanzenarten Lebensraumbieten. Dass unter ihnen auch viele Arten sind, die an sonst keinem Ort mehr leben können, macht den Regenwald besonders wertvoll und schutzbedürftig. Doch nicht nur Tiere und Pflanzen, auch die Menschen in den umliegenden Dörfern sind abhängig vom Erhalt des Regenwalds, der ihnen fruchtbare Böden und ausreichend Wasser schenkt. Allerdings sind genau diese Regenwälder großer Zerstörung ausgsetzt. Holzfäller, Wilderer, Landräuber, korrupte Beamte und Agrarinvestoren beuten die Wälder massiv aus. Die Folgen von dieser Profitgier sind verheerend: Sind die Berghänge erst einmal kahl, kann kein Wasser mehr gespeichert werden, die Böden trocknen aus und werden unfruchtbar. Nicht zuletzt wirkt sich das negativ auf unser Klima auf. Doch vor allem sind die Menschen, Pflanzen und Tiere unmittelbar vor Ort betroffen: Ihnen fehlt die Lebensgrundlage. Das Schutzgebiet "Mein Regenwald" ist inzwischen der einzige intakte Regenwald im Perené-Distrikt.
Klimaschutz
Dass auch noch dieser letzte Regenwald in der Umgebung zerstört wird, will Chance e.V. verhindern und rief deshalb das Projekt "Mein Regenwald" ins Leben. Zusammen mit seiner peruanischen Partnerorganisation kämpfte das Team zwei Jahre lang dafür, das Regenwaldgebiet zu privatisieren. Nach zwei Jahren erhielten sie tatsächlich die Zustimmung des Präsidialamts, den Regenwald von der Forstbehörde für mindestens 40 Jahre übertragen zu bekommen. So konnte der letzte intakte, 18.000 Hektar große Urwald des Perené-Distrikts vor seiner Zerstörung gerettet werden. Doch an dieser Stelle hört das Projekt noch nicht auf. Das deutsch-peruanische Team will in die nachhaltige Zukunft von "Mein Regenwald" investieren, damit das Waldgebiet auch in einigen Jahzehnten noch intakt ist. Um den Regenwald auch weiterhin zu schützen, baut Chance e.V. unter anderem Kontrollposten, um das illegale Eindringen von Wilderern und Holzfällern zu verhindern. Die Überwachung wird durch speziell ausgebildete einheimische Waldhüter aus den angrenzenden Dorfgemeinschaften übernommen. Eine weitere Maßnahme, die den Regenwald langfristig schützen soll, ist Bildung und Sensibilisierung für das Thema. Geplant ist eine kleine Forschungsstation im Urwald, die Student*innen für Forschungsprojekte dienen soll. Durch die Erforschung des Regenwaldes wird nicht nur seine Wichtigkeit verdeutlicht, sondern es können anhand der Erkenntnisse auch bessere Schutzmaßnahmen entwickelt werden. Der wichtigste Schutz jedoch geht von den Bewohner*innen selbst aus. Chance e.V. legt deshalb einen besonderen Wert darauf, dass die Einwohner*innen sich mit "Mein Regenwald" identifizieren können und sich für dieses Projekt mit verantwortlich fühlen. Außerdem werden Selbstverwaltung und nachhaltige Land- und Forstwirtschaft der Dörfer gestärkt, sodass die Dorfgemeinschaften eigenständig für sich und damit auch für den letzten verbliebenen Regenwald sorgen können.
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