Kindernothilfe

Pakistan | Ländliche Entwicklung

  • Land: Pakistan
  • Ziel: Ländliche Entwicklung
  • Projektart: Projekt der Klimaanpassung

Ausgangssituation

Der Klimawandel sorgt in Pakistan für zwei Extreme, die abwechselnd auftreten: Starke Hitze und dann wieder Flutregen erschweren die Landwirtschaft in Pakistan erheblich. Die Folgen des Klimas sind verdorbene Ernten, Verenden der Nutztiere, eine schnelle Ausbreitung von Krankheiten und nicht zuletzt Mangelernährung, vor allem bei Kindern. Gleichzeitig hat Pakistan auch ein Problem mit einer ungleichen Einkommensverteilung. Etwa ein Fünftel der pakistanischen Bevölkerung sind von Armut betroffen und vom Gesundheitssystem profitieren in erster Linie öffentliche Bedienstete und Militärangehörige. Der arme Teil der Bevölkerung wird somit gesundheitlich nicht vom Staat versorgt. Weiterhin hat Pakistan im internationalen Vergleich ein eher schwaches Bildungswesen, aus dem vor allem Frauen zum Großteil ausgeschlossen werden.

Klimaanpassung

Die Kindernothilfe unterstützt seit 2016 die Menschen im Distrikt Sanghar dabei, sich an das extreme Klima anzupassen. Das Projekt stützt sich dabei auf vier Bausteine: Landwirtschaftliche Schulungen, Wassermanagement, Berufsausbildung und der Bau energiesparender Öfen. So lernen die Bauern neue Anbaumethoden mit resistenteren Pflanzenarten kennen, die besser an das Klima angepasst sind. Aus dem Projekt entstehen im Distrikt Sanghar 200 Gemüsegärten, die eine ausgewogene, gesunde Ernährung ermöglichen sollen. Es gibt bereits 300 Sammelbehälter für Regenwasser und fünf Trinkwasserbrunnen wurden neu gebaut oder wieder instand gesetzt. Um auch in der Trockenzeit genügend Trinkwasser zu haben, lernen die Bauern, das Regenwasser aufzufangen und aufzubereiten. Außerdem werden im Rahmen des Projekts drei Solarwasserpumpen installiert, mit deren Hilfe auch Wasser aus tiefen Erdschichten gepumpt werden kann.

Die Kindernothilfe bietet arbeitslosen Jugendlichen eine sechsmonatige Ausbildung an. Die Jugendlichen können so als Näher, Elektriker, Koch oder Lastwagenfahrer auch unabhängig von der Landwirtschaft arbeiten und Geld verdienen. Bisher haben mehr als 100 Jugendliche an den Kursen teil genommen.

Zum Kochen verwendeten die Menschen in Sanghar bisher Feuerholz. Dafür mussten allerdings Bäume abgeholzt werden, wodurch wiederum der Boden unfruchtbar wird. Deshalb lernen die Frauen jetzt, umweltfreundliche Öfen zu bauen. Damit sparen sie Energie, erwirtschaften sich sogar ein kleines Einkommen, reduzieren die Luftverschmutzung und verhindern die Abholzung von Wäldern. Auch für die Kinder gibt es ein Angebot: In den sogenannten Umweltclubs kommen die Kinder zusammen und erhalten Umwelt- und Klimabildung. Dadurch werden sie für die Themen sensibilisiert, um in Zukunft nachhaltig zu wirtschaften und sich für die Umwelt zu engagieren.

Weitere Informationen erhalten Sie bei der Kindernothilfe.