"Waldbrände in Kalifornien, abschmelzendes Grönlandeis, Dürre in Brandenburg - der Klimawandel schreitet unaufhaltsam voran. Er legt auch keine Coronapause ein. Für unseren Planeten ist es "fünf vor zwölf", nicht nur wegen des Klimawandels, sondern auch wegen des Raubbaus an der Natur und dem damit einhergehenden Verlust an Artenvielfalt - siehe dazu auch den Artikel von Bundestagspräsident Schäuble in der NWZ vom 9. September. Herr Schäuble hat nicht nur die Politik in die Pflicht genommen, sondern auch an jeden einzelnen appelliert, die Corona-Krise als Chance für eine Veränderung zu sehen und zu einem maßvolleren Leben zurückzufinden.
Der fortschreitende Klimawandel trifft aber auch diejenigen, die ihn am wenigsten mit verursacht haben: Viele Regionen in Afrika und Asien werden unbewohnbar - wir sehen es an den wieder ansteigenden Flüchtlingszahlen. Wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel bekämpfen daher auch heutige und zukünftige Fluchtursachen, sie sind ein wichtiger Baustein für ein friedliches Zusammenleben in der Welt.
Ein Jahr nach dem bislang größten globalen Protest am 20. September 2019 und unzähligen weiteren Demonstrationen auf der Straße und im Internet ruft „Fridays for Future“ wieder zu einem weltweiten Klimastreik am 25. September 2020 auf den Straßen (unter Einhaltung der Corona Maßnahmen) auf. Das eindrucksvolle und konsequente Einsetzen der Schüler*innen für eine wirkungsvolle Klimapolitik hat vieles in Bewegung gesetzt.
Die christlichen Kirchen - organisiert als "Churches for Future" oder als "ökumenisches Netzwerk für Klimagerechtigkeit" - unterstützen die berechtigten Forderungen der jungen Generation. Sie erinnern uns an Kernaussagen des christlichen Glaubens zur Bewahrung der Schöpfung und zur Solidarität mit unseren Nächsten.
Die Turmuhr der Schlosskirche in Varel wird am kommenden Freitag, 25. September - dem Tag des nächsten internationalen Klimastreiks - den ganzen Tag über "fünf vor zwölf" anzeigen. Sie soll uns an unsere Verpflichtung erinnern, unseren Planeten für kommende Generationen in Frieden und auskömmlichem Wohlstand bewohnbar zu erhalten.
Für das Umweltteam
der Ev.-luth. Kirchengemeinde Varel
Edgar Rebbe, Pastor
Hanspeter Boos, Umweltbeauftragter"