Nach Veröffentlichung des UN-Berichts zum Klimawandel weist der ÖRK nachdrücklich darauf hin, dass „die Zeichen an der Wand noch nie deutlicher waren“.
Während die Menschen in zahlreichen Regionen unter den Auswirkungen der alle Rekorde brechenden Hitzewellen, verheerenden Waldbrände und extremen Überschwemmungen leiden, hat der stellvertretende Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Pastor Dr. Odair Pedroso Mateus, die Leidtragenden in seine Gebete eingeschlossen und fordert angesichts der jüngsten wissenschaftlichen Beweise für den Anstieg der globalen Temperaturen dringend Gegenmaßnahmen.
Der aktuelle Bericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses der Vereinten Nationen für Klimaänderungen, einem internationalen, von den Vereinten Nationen eingesetzten wissenschaftlichen Gremium, bestätigt, dass der von Menschen verursachte Klimawandel immer schneller voranschreitet und den einzigen Planeten, den wir haben, fundamental verändert.
Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass wir die relativ sichere Grenze eines globalen Temperaturanstiegs um 1,5°C in weniger als zwei Jahrzehnten bereits überschreiten werden – mit zunehmend katastrophalen Folgen.
„Die Zeichen an der Wand waren nie deutlicher“, sagte Mateus. „Der Bericht ist eine nicht zu überhörende Alarmglocke.“
„Das Thema steht ganz oben auf der Agenda der nächsten Vollversammlung des ÖRK“, fügte er hinzu und wies darauf hin, dass in einem vor kurzem veröffentlichten Text zum Thema der Vollversammlung – „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“ – eine internationale Gruppe von Theologinnen und Theologen geschrieben habe, dass „für die Erde nach Meinung vieler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein neues erdgeschichtliches Zeitalter begonnen hat, das Anthropozän. In dieser Epoche können die Auswirkungen der Herrschaft des Menschen über den Planeten besonders in den vergangen 200 Jahren der Industrialisierung nicht mehr umgekehrt werden.“
Der UN-Bericht weist ebenfalls darauf hin, dass die Ziele des Pariser Klimaabkommens von 2015 – dazu gehört auch, dass der Anstieg der globalen Temperatur in diesem Jahrhundert auf höchstens 2°C über dem vorindustriellen Zeitalter, möglichst auf nur 1,5°C begrenzt werden soll – nach wir vor durch schnelle, mutige und nachhaltige Verringerung der CO2-Emissionen erreicht werden kann.
„Die Hoffnung liegt im Handeln“, sagte Mateus und forderte eindringlich, dass auf der anstehenden COP26 bzw. der 26. Sitzung der Konferenz der Parteien des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen vom 1. bis zum 12. November in Glasgow ein Plan für solche Sofortmaßnahmen ausgearbeitet werden müsse.
„COP26 muss jetzt zu konkreten und ausreichenden Maßnahmen führen“, sagte er.
Mateus wies unmissverständlich darauf hin, dass es für die Regierungen und besonders für die wohlhabenden, zu den historischen Verschmutzern zählenden Länder noch nie dringlicher war, die nationalen Klimabeiträge ambitionierter zu gestalten, um Netto-Null-Emissionen möglichst schnell zu erreichen.
„Die Situation erfordert nichts weniger als eine dringende und fundamentale Transformation zu Netto-Null-Gesellschaften und Volkswirtschaften innerhalb eines Rahmens von Gerechtigkeit und Solidarität“, sagte er. „Wir verfügen über die erforderlichen finanziellen und technologischen Mittel, um schnell auf den Klimanotstand reagieren zu können, und diese müssen auch armen und besonders gefährdeten Gemeinschaften zur Verfügung stehen, die am wenigsten zu dieser Krise beigetragen haben.“
Mateus betonte ebenfalls, dass wir den Kindern und den jungen Erwachsenen zuhören müssten, die von den Erwachsenen fordern, Systemwechsel in Richtung Klimaresilienz zu vollziehen – denn Kinder sind diejenigen, die am meisten unter den Auswirkungen des Klimawandels leiden werden.
„Alle von uns müssen ihren Part übernehmen, damit wir die Emissionskurven nach unten bekommen, die Klimakatastrophe noch abwenden und resiliente Gemeinschaften aufbauen können“, sagte Mateus. „Die bisher beispiellosen Maßnahmen zahlreicher Regierungen und die Initiativen zahlreicher Gemeinschaften als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie zeigen, welches Potenzial wir für eine effektive globale Antwort auf den Klimanotstand haben.“