Brot für die Welt begrüßt die Fortschritte, die beim Klimagipfel erzielt wurden. Es ist allerdings nicht gelungen, einen verbindlichen Ausstieg aus den Fossilen zu beschließen. Der Ausstieg aus den Fossilen wurde jedoch eingeleitet und die Zukunft gilt den Erneuerbaren Energien. Dies ist ein Durchbruch bei den sehr zähen Verhandlungen unter dem starken Einfluss von zahlreichen Lobbyvertretern der fossilen Energieträger.
Jedoch wächst die Besorgnis, dass die Klimaschutzanstrengungen, die hier beschlossen wurden, nicht ausreichen, um die ärmsten Bevölkerungsgruppen im Globalen Süden ausreichend zu schützen in der Klimakrise.
Sabine Minninger, Klimaexpertin von Brot für die Welt: „Je weniger ambitioniert wir das Klima schützen, umso höhere Anstrengungen werden nötig, die ärmsten Bevölkerungsgruppen dabei zu unterstützen, sich an die Klimaveränderungen anzupassen und die teurer werdenden Klimaschäden zu bewältigen. Es ist gut, dass hier in Dubai ein umfassendes Unterstützungspaket für die Ärmsten geschnürt wurde. Dazu gehört die Einrichtung und Auffüllung des neuen Fonds für Klimaschäden, die Verabschiedung des Globalen Anpassungsziels, sowie die Aufnahme von Anpassungsbedarfen und wachsenden Klimaschäden in die Globale Bestandsaufnahme. Die Herausforderungen der Klimakrise wurden somit verstanden. Die Weltgemeinschaft zeigt sich empathisch für die Nöte und den Überlebenskampf derjenigen in der Klimakrise, die sie nicht verursacht haben, aber am stärksten betroffen sind. Jedoch mangelt es bei den Verursachern der Klimakrise erheblich am politischen Willen, auch finanziell Verantwortung zu übernehmen. Sie setzen weiterhin auf freiwillige Zahlungen im geringen Umfang. Sowohl die Industriestaaten, wie auch die ölexportierenden Entwicklungsländer oder hochemittierenden Schwellenländer verweigern, eine Selbstverpflichtung für die Auffüllung des Fonds für Klimaschäden einzugehen. Somit fehlt es den ärmsten und verletzlichen Staaten an Sicherheiten, mit der Klimakrise umzugehen. Ebenso sind Hauptemittenten nicht bereit, die konkrete Umsetzung des Globalen Anpassungsziels zu finanzieren. Wenn im nächsten Jahr das globale Finanzziel für die Zeit nach 2025 in Baku, Aserbaidschan, bei der 29. Klimakonferenz verhandelt wird, müssen Klimaschäden Teil des Verhandlungspakets werden und die Anpassungsfinanzierung bedarfsgerecht erhöht werden. Das Fundament für das Unterstützungspaket wurde hier in Dubai gesetzt, nun muss es auch mit Hilfsmitteln ausgestattet werden. Die nationalen Haushaltsdebatten dürfen nicht als Ausrede genutzt werden, um sich vor der Verantwortung gegenüber der notleidenden Bevölkerung im Globalen Süden zu drücken. Das Geld wäre da, man muss nur das Verursacherprinzip konsequent anwenden, indem die fossile Industrie endlich ihren Beitrag leistet: Klimaschädliche Subventionen müssen eingestellt und klimaschädliches Verhalten besteuert werden.“